Impulsforum - Die Mobilität der Zukunft, 11. März 2026
Automatisiertes Fahren – Wenn Software das Steuer übernimmt
Was lange wie ein Zukunftsversprechen klang, wird Realität: Hochautomatisiertes Fahren ist keine Vision mehr. In den USA und China sind fahrerlose Taxis bereits täglich unterwegs – und sie funktionieren. Stehen wir damit vor einer neuen Ära, in der geteilte Taxifahrten günstiger sind als das eigene Auto? Könnte dieses Angebot im Verbund mit öV und Mikromobilität das klassische Stadt-Auto sogar überflüssig machen? Über diese Fragen sprechen wir am Impulsforum mit unserem Referenten Prof. Dr.-Ing. Thomas Sauter-Servaes und weiteren Experten.
Unsere Mobilität steht vor einem Neustart. Es geht nicht mehr nur um neue Fahrzeuge, sondern um ein völlig neues Betriebssystem für den Verkehr. Software wird dabei zum entscheidenden Motor. Die digitale Vernetzung und intelligente Systeme könnten den klassischen Mix aus Auto, öV und Mikromobilität völlig neu ordnen. Ein echter Wandel ist denkbar: weg vom individuellen Besitz hin zu flexiblen, geteilten und automatisierten Mobilitätslösungen.
Die digitale Revolution der Mobilität
Der Referent Thomas Sauter-Servaes nimmt sein Publikum mit auf eine Reise hin zum aktuellen Stand der technologischen Entwicklung und öffnet den Blick für mögliche Zukunftspfade. Er zeichnet ein Bild davon, wie sich der öffentliche Verkehr der Schweiz in den kommenden Jahren verändern könnte. Manches davon dürfte ganz anders sein, als wir es uns bisher vorgestellt haben.
Podiumsdiskussion zu den Herausforderungen der Transformation
Im Anschluss an den Impulsvortrag diskutieren Pascal Kern und Martin Neubauer gemeinsam mit dem Referenten über die Chancen und Herausforderungen dieser Transformation.
Schön, wenn Sie dabei sind!
Prof. Dr.-Ing. Thomas Sauter-Servaes leitet den Ingenieurstudiengang Mobility Science an der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften (ZHAW), School of Engineering. Sein Forschungsfokus liegt auf innovativen Services und Geschäftsmodellen im Bereich Mobilität. Er ist regelmässiger Referent bei der VW Group Academy, im Vorstand der schweizerischen Mobilitätsplattform its switzerland und Inhaber des Beratungsbüros mobilecular.
Urs Bloch vereint in seiner beruflichen Tätigkeit seit vielen Jahren Mobilität, öV und Kommunikation. Er war dabei, als PostAuto vor zehn Jahren die ersten selbstfahrenden Fahrzeuge präsentierte. Inzwischen hat sich einiges getan und es gibt eine gesetzliche Grundlage. Urs Bloch ist deshalb gespannt, ob sich das automatisierte Fahren in der Schweiz etabliert. Er freut sich darauf, am Impulsforum als Moderator mit den Fachleuten die entsprechenden Fragen zu diskutieren.
Pascal Kern leitet die Mobilitätsentwicklung und -steuerung beim Amt für Mobilität des Kantons Zürich. Der Bauingenieur ETH war zuvor für die Infrastrukturplanung zuständig und sammelte umfangreiche Erfahrungen in der strategischen Verkehrsplanung. Mit seinem Einsatz für nachhaltige Verkehrslösungen mittels neuer Mobilitätsformen prägt er aktiv die Mobilitätsstrategie des Kantons.
Seit sechs Jahren leitet Martin Neubauer bei PostAuto den Bereich Autonomes Fahren und arbeitet am Einsatz automatisierter Fahrzeuge im öffentlichen Verkehr. Zuvor war er vier Jahre Geschäftsleiter der Swiss Association for Autonomous Mobility (SAAM) und gestaltete gemeinsam mit Partnern aus Industrie, Forschung und Verwaltung die Rahmenbedingungen für den Einsatz automatisierter Fahrzeuge in der Schweiz – mit Fokus auf praktische Umsetzung, Regulierung und gesellschaftliche Integration neuer Mobilitätslösungen.
CAMPUSSAAL Kultur + Kongresse, Brugg-Windisch
Bahnhofstrasse 6, Windisch
5210 Windisch
Per Bahn
Bahnhof Brugg auf Südseite Richtung Windisch verlassen.
Sie stehen direkt vor dem Haupteingang zum CAMPUSSAAL.
Wir empfehlen die Anreise mit dem öV.
Mit dem Auto
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«Effizient vernetzt – Daten als Schlüssel für intelligente Verkehrssysteme». Das war das Hauptthema des Impulsforums, zu dem die RVBW und PostAuto am Mittwoch, 26. März 2025, im Campussaal Brugg-Windisch eingeladen hatten. Prominente Gastrednerin war Christa Hostettler, Direktorin des Bundesamts für Verkehr (BAV).
Das Impulsforum hat sich als Vernetzungsanlass der Nordwestschweizer öV-Branche etabliert. Dies bewies die neunte Ausgabe, die mit 160 Teilnehmenden sehr gut besucht war. Darüber freuten sich die Gastgeber Stefan Kalt (Direktor RVBW) und Patrick Zingg (Leiter Markt und Kunden PostAuto, Gebiet Nord). Für Stefan Kalt war es das letzte Impulsforum in dieser Rolle: Er geht im September in Pension und wurde am Event mit einem gut gefüllten PostAuto-Wanderrucksack verabschiedet.
Daten sind neben Strassen und Schienen entscheidende Säulen der Verkehrsinfrastruktur. Damit intelligente Verkehrssysteme und vernetzte Mobilitätslösungen Realität werden, sind ein einfacher Zugang zu Daten und eine Harmonisierung der Datenströme unerlässlich. Davon zeigte sich Hauptreferentin Christa Hostettler, Direktorin des Bundesamts für Verkehr (BAV), überzeugt. Sie stellte das BAV-Projekt Mobilitätsdateninfrastruktur (MODI) vor, das die vorhandenen Mobilitätsdaten zusammenführen und der Branche und anderen Abnehmern zur Verfügung stellen will. Via MODI sollen sich die verschiedenen Akteure einfacher vernetzen, Daten bereitstellen und austauschen können. Eine Teilrealisierung des Angebots ist bis 2028 vorgesehen, die Umsetzung bis 2031.
Im durchaus kontroversen Podium verknüpfte Moderatorin Judith Wernli die Daten-Thematik mit dem allgegenwärtigen öV-Thema Modalsplit. Aktuell werden in der Schweiz weniger als ein Viertel der Reisestrecken mit dem öV zurückgelegt. Neben Christa Hostettler diskutierten Ueli Stückelberger, Direktor des Verbands öffentlicher Verkehr (VöV), und Jessica Schmid, Co-Gründerin von 42hacks, einer Schweizer Klima-Genossenschaft. Trotz Sympathien für das BAV-Projekt MODI betonte Ueli Stückelberger, dass es oft sehr physische Probleme wie Streckenunterbrüche gebe im öV, bei denen selbst intelligente Daten kaum helfen würden. Zudem sei der Schweizer öV bereits gut vernetzt und agil. Jessica Schmid zeigte sich überzeugt, dass es sich lohne, in Umsteigeangebote wie 31DAYS zu investieren, die es für Autofahrende reizvoll machen, andere Verkehrsmittel auszuprobieren.
Den Umstieg von der anspruchsvollen Diskussion zum abwechslungsreichen Apéro riche schafften die Teilnehmenden mit Bravour. Sie nutzten diesen abschliessenden Teil des Abends, um sich zu vernetzen und die Themen bilateral zu vertiefen.